Simple Past üben: 8 Hacks, mit denen du das Simple Past meistern kannst
Simple Past üben: 8 Hacks, mit denen du das Simple Past meistern kannst
Übersicht
Das Simple Past ist nach dem Simple Present und dem Present Continous die dritte Zeitform im Trainingsplan der meisten Schulen bzw. Bildungsplänen. Das ist viel in kurzer Zeit. Bereits nach einem Lehrjahr ab der Klasse 6 wird oft schon mit dem Simple Past begonnen.
Wenn die vergangenen Englisch-Lektionen schon schwer waren, was jetzt? Wie kann die Fülle an Stoff auf einem ohnehin schon wackeligen Fundament weiterverarbeitet werden?
Du findest in diesem Artikel eine strukturierte Anleitung, wie du meiner Erfahrung nach am besten vorgehen könntest. Wenn du Arbeitsblätter und Übungen in Form von Workbooks, PDFs oder Online-Kursen suchst, wirst du am Schluss des Artikels einige praxiserprobte Tipps finden.
Englisch lernen in der Schule
Meine Empfehlung lautet, den Lernstoff in gut verdauliche Lernabschnitte zu verteilen. Und diese Lernabschnitte Stück für Stück zu trainieren. Mein Spezialgebiet ist es, diese Lernabschnitte zu definieren, damit Überforderung und Lernfrust ein Ende haben.
Egal, ob mit LRS oder Legasthenie, ob mit Lernschwierigkeiten oder ob Lernstoff nachgeholt werden muss.
Lücken erschweren die Aufnahme von neuem Lernstoff
Wenn es Probleme beim Simple Past gibt, dann in der Regel schon deswegen, weil die Basics der Personalpronomen und verneinten Kurzformen (isn’t, aren’t und don’t/doesn’t) auch nicht 100-prozentig sicher sitzen. Die Aufmerksamkeit der Schüler ist noch mit dem Verinnerlichen des alten Stoffs beschäftigt und soll auf seine bestehenden Lücken schon neuen, komplizierten Stoff mit ebenfalls neuen Vokabeln aufnehmen.
Und auch der neue Stoff kommt zu schnell und unstrukturiert. Lernfrustration und Scheitern sind da leider vorprogrammiert.
Was du alles beachten kannst, um dennoch erfolgreich durch das Simple Past zu kommen, erfährst du in diesem Artikel.
Welche Hürden gilt es beim Start ins Simple Past zu meistern?
Lücken im Lernstoff sind das eine Problem. Das Simple Past bietet natürlich einiges, was nicht nur verstanden, sondern auch trainiert werden muss.
- Die Vokabeln der neuen Lektion
- Die unregelmäßigen Formen von be: was/were und verneinte Kurzformen wasn’t/weren’t
- Die neue Endung -ed, aber nur bei den regulären Verben
- Die Verneinung und Frageform des Simple Past mit did/didn’t
- Das Thema unregelmäßige Stammformen und deren Rechtschreibung
- Die Vergangenheit als Zeitform: Wann wird das Simple Past im Englischen überhaupt benutzt?
- Signalwörter
- Sätze bilden im Simple Past
Jede dieser Hürden stellt quasi eine ganz eigene Lektion dar.
Hack 1: Starte in das Simple Past mitdem Hilfsverb be: ich war, du warst, er war …
Starte mit I was, you were … und zwar strukturiert. Schreibe mal alle sechs Formen auf Karteikarten (Din A8 oder A7).
I was auf die Vorderseite und ich war auf die Rückseite. Und so mit allen weiteren fünf Formen.
Jetzt sortiere: Welche Formen sind gleich und lege gleiche untereinander. Da findest du, dass I was und he/she/it was gleich sind.
Jetzt diese sechs Karten mündlich auswendig lernen. Das wiederholt gleichzeitig die Pronomen (I, you …), falls es da noch Wackelkandidaten gibt. Der beliebteste Wackelkandidat ist they.
Wenn die sechs Karten sicher sind, englisch-deutsch und deutsch-englisch, schreibe sie in ein Vokabelheft, und zwar so:
- Englisches Wort anschauen.
- Karte umdrehen
- schreiben
- kontrollieren. Dann noch dreimal schreiben.
Dasselbe machst du mit der verneinten Form wasn’t/weren’t.
Wie du siehst, wird hier noch ganz einfach mit not verneint. Die verneinte Kurzform schreibst du wieder auf sechs Karteikarten. Wieder sortieren und genau anschauen, welche Buchstaben abgekürzt und zusammengezogen werden.
Mündlich auswendig lernen. Schriftlich üben, wie beschrieben.
Dasselbe machst du mit der Frageform Was I …, Were you ... .
Was/were ist eine in sich geschlossene Lerneinheit. Wenn diese verinnerlicht ist, kann es weitergehen.
Hack 2: Ins Simple Past starten mit schweren, neuen Vokabeln?
he continued? she invited? I knew? he guided? you imagined? she brought?
Wer mit der Rechtschreibung keine Probleme hat, lasse diesen Hack aus. Für alle anderen empfehle ich:
Bitte grundsätzlich und ausschließlich neue Formen mit ganz einfachen Verben üben. Wörter, die weder eine Rechtschreib- noch Übersetzungsproblematik mit sich bringen. Zum Beispiel mit diesen den regelmäßigen Verben, bei denen das Simple Past nur mit -ed gebildet wird:
help, open, play, watch TV
Dieser Hack entlastet den Arbeitsspeicher im Gehirn enorm und macht Platz für das Wesentliche: die Formenbildung.
Hack 3: Die Endung -ed bildet das Simple Past
Bildung: Das Simple Past wird zunächst in der einfachen Form, mit -ed, trainiert.
ich öffnete – I opened
Die unregelmäßigen Formen, die sogenannten Stammformen, trainierst du erst, wenn das mit dem -ed richtig gut läuft.
Hack 4: Die Verneinung und Frageform mit did/didn’t
Und auch die Verneinung und Frageform wird zunächst ausschließlich mit den regelmäßigen Verben geübt.
Ich öffnete – I opened
Ich öffnete nicht – I did not open / I didn’t open
Öffnete er? – Did he open?
Hack 5: Das Thema Stammformen und die unregelmäßigen Verben
Die Stammformen sind ebenfalls eine in sich geschlossene Lerneinheit.
Den Stammformen näherst du dich am besten über die deutschen Stammformen, um das Prinzip zu verstehen. Die Stammformen eines Verbs (Beispiel: “suchen”) benötigst du, um die Vergangenheit (“suchte”) und das Partizip (“gesucht”) zu bilden.
Es gibt im Deutschen und Englischen die regelmäßigen und unregelmäßigen Verben.
Betrachte die regelmäßigen Verben im Deutschen und erkenne die Regel:
Grundform des Verbs (Infinitiv) | Gegenwart | Vergangenheit | Perfekt |
öffnen | ich öffne | ich öffnete | ich habe geöffnet |
schauen | ich schaue | ich schaute | ich habe geschaut |
Betrachte die unregelmäßigen Verben im Englischen und erkenne die Regel:
Hier gibt es auf den ersten Blick keine Regeln zu sehen. Hier ändert sich sehr unterschiedlich der Wortstamm.
Grundform des Verbs Infinitive | Gegenwart Simple Present | Vergangenheit Simple Past | Perfekt Present Perfect |
go | I go | I went | I have gone |
drink | I drink | I drank | I have drunken |
sing | I sing | I sang | I have sung |
Die gute Nachricht ist: Die unregelmäßigen Verben lassen sich nach Lautgruppen sortieren.
Tipp: Bitte von Anfang an die 3. Form mitlernen, auch wenn sie erst später beim Present Perfect gebraucht wird.
Bei Eduki findest du eine Tabelle mit den Lautgruppen der unregelmäßigen Verben.
Mein Lernspiel-Tipp für die unregelmäßigen Verben: Triple Englisch
Hack 6: Die Verneinung und Frageform mit did/didn’t und den unregelmäßigen Verben
Die Umschreibung mit didn’t ist etwas einfacher als die Umschreibung don’t/doesn’t.
Denn: im Simple Past gibt es kein he-she-it-das-s-muss-mit und deswegen, egal ob I oder she, immer did/didn’t. Aber insbesondere Schüler mit LRS brauchen hier wirklich ausreichend Übung.
Ich saß – I sat
Ich saß nicht – I didn’t sit
Saß er? – Did he sit
Regel: Im Aussagesatz steht die2. Form: I sat
Bei der Verneinung braucht es didn’t und die Grundform: I didn’t sit
Hack 7: Signalwörter oder Wann wird das Simple Past im Englischen überhaupt eingesetzt?
Im Deutschen wird die Vergangenheit bei Erzählungen und Märchen verwendet. Es war einmal …
Er sprang auf sein Pferd und preschte davon.
Im Englischen kommt das Simple Past auch im Alltag öfter vor:
Yesterday, I worked all day.
Signalwörter helfen
Im Englischen helfen hier Signalwörter, sogenannte Adverbien der Zeit, die ganz klar anzeigen, welche Zeit du benutzen musst. Beim Simple Past sind es:
In 2002 I went to Germany. Im Jahr 2002 …
Two years ago – Vor zwei Jahren
Yesterday – Gestern
Two month ago – Vor zwei Monaten
Diese Zeitwörter weisen darauf hin, dass etwas in der Vergangenheit passiert ist und jetzt abgeschlossen ist.
Hack 8: Ganze Sätze bilden mit dem Simple Past
Gut gerüstet mit der Formenbildung und den Zeitwörtern kann es nun in den Satzbau starten.
Beim Satzbau sind erst einmal die einfachen Aussagesätze wichtig. Auch hier ist wieder auf sehr einfaches, bekanntes Vokabular zu achten, damit aus dem Satzbau-Training kein frustrierender Vokabeltest wird.
Kostenlose Online-Übungen dazu gibt es bei www.englisch-hilfen.de
Gut zu wissen bei Englisch-LRS: Der große Unterschied beim Lernen
Was unterscheidet einen Schüler oder Schülerin mit LRS (Lese-Rechtschreibschwäche) von einem Schüler ohne LRS?
Der entscheidende Unterschied ist der Punkt “sich die genaue Schreibweise von Wörtern merken zu können”. LRS-Schüler benötigen durchschnittlich dreimal länger, um sich die Rechtschreibung und Bedeutung einer englischen Vokabel merken zu können.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass LRS-Schüler sich von Anfang an auf einen Grundwortschatz konzentrieren, also auf die wichtigsten und häufigsten Wörter und Grammatik-Phänomene des Englischen. Ohne dieses sichere Basis-Wissen können die Schüler keine weiteren komplexeren Englisch-Kenntnisse aufbauen.
Das habe ich bereits in meinem Blog-Artikel zum Grundwortschatz beschrieben.
Mehr zum gehirn-freundlichen Vokabel- und Grammatiktraining findest du hier.
Mit Sicherheit durch den Simple Past Dschungel
Ich hoffe, dass mein Leitfaden durch das Simple Past dir und deinem Schüler Klarheit verschafft. Vielleicht auch, warum es bisher mit dem Simple Past nicht recht klappen wollte. Vielleicht ist dir aufgefallen, wo die größten Schwierigkeiten bislang lagen?
Gibt es strukturierte Simple Past Übungen oder Kurse?
- Kostenlose Online-Übungen dazu gibt es bei www.englisch-hilfen.de
- Wenn du persönliche Unterstützung wünschst, empfehle ich den Zeitenformen-Booster-Kurs (online) von Diana Selig (Sie arbeitet, abgestimmt auf die Lernbedürfnisse der Schüler, mit den Orändsch-Übungen)
Simple Past Übungen mit Lösungen
- Hilfe zur Selbsthilfe und als Zusatzmaterial für den Englisch-Unterricht: Perfekt abgestimmte Übungen findest du in meinen Orändsch Workbooks:
Wirf einen Blick ins Orändsch Workbook Band 3 und du findest Übungen zum Simple Past mit Lösung, die Schritt für Schritt die genannten Steps durcharbeiten und üben. Die Arbeitsblätter können und sollten durchaus mehrfach bearbeitet werden, denn durch Wiederholung steigert sich der Trainingseffekt enorm, gerade bei LRS. Auch erhältlich zum Ausdrucken als PDF per Download.
Die Aufgabenstellungen sind einfach gehalten und das Layout ablenkungsfrei.
Die Orändsch Arbeitsblätter haben den Vorteil, dass jedes Arbeitsblatt nur ein Thema bearbeitet. Außerdem ist der Umfang pro Übung überschaubar und das motiviert, loszulegen.
Der erste Durchgang eines Arbeitsblattes geht vielleicht noch langsam, aber beim nächsten und übernächsten Durchgang fließen die Formen schon leichter aus der Hand. Und gerade dieser Effekt motiviert Schüler, vor allem die von Misserfolgen geplagten Schüler:
Hey, ich kann es ja doch! Es wird immer leichter und sicherer!
Hier findest du kostenlose Probearbeitsblätter bei Eduki.
Und falls du lieber gleich voll durchstarten möchtest, hier geht es zum Shop und zum Shop für Schulen.